Australien Teil 1

23. Januar 2019 23:48

Painted Desert Rd, Arckaringa SA 5723, australien | 39°C

Das Erwachen, Dusche, Kaffee, usw. ist unspektulär und verläuft normal. Dass wir beide schlecht geschlafen haben, sei nur am Rande vermerkt.
Wir fahren heute von Oodnadatta, vom pinken Roadhouse, nach Coober Pedy. Wieder Wüste, wieder heiss, wieder staubig; – aber erneut eine Erfahrung der besonderen Art.
Vorher gehen wir aber im Roadhouse einkaufen. Dieser Laden ist DAS Einkaufszentrum hundert Kilometer im Umkreis. Das Angebot ist gross und trotzdem sehr eingeschränkt. Die Leute, die hier wohnen haben kein Gärtchen vor dem Haus und sind , ausser wohl beim Fleisch, nicht Selbstversorger. Gemüse, Obst, Milchprodukte haben hier einen anderen Stellenwert.

Eine Aborigine-Familie betritt den Laden. Anscheinend kennt man sich. Die Kinder bewegen sich vertraut in der Umgebung, die ihre Zukunft mitprägt. Durch die Vermittlung des Ladeninhabers kann Heinze Fotos der Kinder machen.
Viertel vor zehn sind wir unterwegs. Die Wüste unterscheidet sich von allem, was wir bisher gesehen haben. Die Farben der Painted Desert scheinen zwar noch durch, rot-braun überwiegt aber.

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später wird die Grundfarbe ein helles braun-grau sein.
Es ist warm, sehr warm, es dürften gute 55C° an der Sonne sein. Schatten gibt es nicht; -Pflanzen gibt es nur ganz kleine und nur vereinzelt. Büsche kann man weit entfernt, am Horizont ausmachen. Weiter rechts sieht man Hügel und Berge, sicher einen Tagesmarsch entfernt. Im Süden geht der Wüstenboden irgendwann in den Himmel über, unter dem ständigen Hitzeflirren am Horizont, weiss man nicht wo. Vor mir das steinige Strassenbett, auf dem in grosser Entfernung, in einer Staubwolke das Kamel entschwindet. 😯
Stille, durchdringend, fast greifbar, – kein Mensch, Tier, Maschine, Wind. Nichts! Allein!
Ich weiss ja, mir passiert nichts. Wie muss das wohl sein, wenn es ernst ist? Ausgesetzt in der Wüste! Diese ersten Wüstendurchquerer, wie ging es denen wohl?
Das Kamel taucht weit entfernt hinter einer Bodenwelle auf und kommt rasch näher. Ich bemühe mich, einige Fotos von Kamel, Heinz und Staubwolke zu machen und bin froh, nicht allein zu sein. Wüste ist ein eigenartiger Ort.
Südwestlich von Mount Barry halten wir bei einer Sträuchergruppe und machen nochmals Mittagshalt in dieser Wüste.

Später fahren wir wieder durch Stein- und Sandebenen, sehen weit und doch fast nichts, folgen einer Strasse, die eigentlich gar nicht Teil dieses Lebensraumes sein will. Was aber abgeht in dieser uns fremden Welt,, bleibt uns verborgen; – ist Teil des Heimlichen, der Nacht.
Coober Pedy erreichen wir im Laufe des Nachmittags. Wieder haben wir eine Stunde durch die Zeitzone verloren.
Auch hier, – Touristensaison ist es nicht. Viele Restaurants und Läden öffnen erst wieder, wenn die grosse Masse im Mai oder Juni kommt.
Wir finden eine Unterkunft und hungern müssen wir auch nicht.

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